„Und, wie ist das so mit einem Mann?“, fragte die Mutter von Manfred Hörmann bei seinem Outing. „Das weißt du doch selber am besten“, antwortet dieser lapidar. Das Selbstbewusstsein, die Sichtbarkeit und die Akzeptanz von Homosexuellen in der Öffentlichkeit ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Aber bei der Frage, ob homosexuell Liebende - wie jedes andere Paar auch - Kinder bekommen und aufziehen sollen, gehen die Meinungen auseinander. Phantasien über das ausschweifende promiskuitive Lebensmodell oder andere Klischees überlagern hier oft die Tatsache, dass Schwule und Lesben genauso bindungsfähig, spießig, langweilig, treu und konservativ sein können wie das Durchschnitts-Hetero-Paar. Der Film portraitiert Lesben und Schwule, die über verschiedene Wege ihren Kinderwunsch realisiert haben. Aus katholischer Sicht ist die Freigabe der künstlichen Befruchtung für Lesben, sowie eine Ausweitung des Familienmodells auf „Regenbogenfamilien“ ein Tabu: eine vaterlose Gesellschaft wird hier befürchtet und ein Werteverlust, der Kinder zum Spielball für zeitgeistige Selbstverwirklichungslaunen macht.
Gestaltung: Thomas Grusch und Elisabeth Krimbacher
Redaktion ORF: Barbara Krenn
Ausstrahlung: 13. November 2012, ORF 2: 22.30 Uhr, kreuz & quer
Eine Produktion von "tausend Rosen" im Auftrag des ORF 2012.